Hokuspokus - info!

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Hokuspokus: Das Wort Hokuspokus bezeichnet sowohl die Formel bei Zaubereien als auch das Zauberkunststück selbst. In übertragener Bedeutung ist es ein Ausdruck für „Täuschung, Blendwerk“ oder „Unfug“. Die Herkunft dieser Zauberformel ist unsicher, es gibt mehrere Deutungsversuche.
Die Ableitung von Hokuspokus aus einer unsinnigen, pseudolateinischen Zauberformel des 16. Jahrhunderts, „hax, pax, max, Deus adimax“, die wiederum auf einen Blutsegen des 14. Jahrhunderts zurückgeht, ist dabei am wahrscheinlichsten. Sie wurde von fahrenden Leuten gebraucht, die sich mit Taschenspielertricks ihr Geld verdienten. Der Ausdruck hocospocos für „Taschenspieler“ erscheint erstmals in England. Hier wurde 1634 ein Lehrbuch für Taschenspieler mit dem Titel „Hocus Pocus junior the anatomie of legerdemain“ verlegt, das 1667 auch ins Deutsche übersetzt wurde.
Dagegen erscheint die Deutung, wonach Hokuspokus eine Verballhornung der Einsetzungsworte Christi beim Letzten Abendmahl (Hoc est corpus meum „Dies ist mein Leib“, Lukas 22,19) sein soll, als eher unwahrscheinlich, da der Messetext in der Regel langsam und deutlich ausgesprochen wurde und eine lautliche Verkürzung der theologischen Formel abwegig ist. Allerdings verfassten Satiriker der Reformationszeit wie Johann Fischart (1546-1590) oder der Heidelberger Theologe Augustin Lercheimer (1522-1603) antipäpstliche Vers- und Prosadichtungen in volkstümlichem und wortspielerischem Stil, die eine solche Verballhornung nicht ganz ausschließen. Hokuspokus ist somit nach dieser etymologischen Deutung eine Zauberformel, die die Umwandlung von Brot und Wein bewirken sollte.

Universal-Lexikon. 2012.

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